Verehrte Besucher!

Vielleicht zufällig oder aus einem inneren Drang haben Sie dieses Haus betreten, wo die Literatur wohnt. Das Haus besitzt eine Anschrift, einen Eingang und einen Ausgang, der wohl derselbe Eingang ist. Es hat auch einen geräumigen Flur, von dem rechts und links die Zimmer liegen. Die Wände des Hauses sind mit Gedichten dekoriert und die Fenster mit Vorhängen der Prosa bedeckt. In den Regalen sind die Bücher in strenger Reihenfolge sorgfältig untergebracht. Am anderen Ende des Hauses, wo das Arbeitszimmer ist, stehen sich zwei aufrichtige Sessel gegenüber, um friedliche und innige Gespräche zu führen. Nicht weit davon befindet sich eine schmale, kaum auffallende Tür, die mit holprigen Treppen zum Keller führt, wo im kalten und ewigen Halbdunkel die nicht zu entschlüsselnden mystischen Geheimnisse und die verborgenen Inhalte leben. Auf den ersten Blick mögen die Möbel des Hauses ein bisschen alt und eintönig wirken, doch sie sind angenehm für das Auge angeordnet. Die Luft riecht nach Blumen und ist rein. Ertönt ein Geräusch, ist der Nachhall mit gleicher Klarheit zu hören und einen Augenblick verschwindet das Gefühl von Raum und Zeit. Es scheint, als sei hier jeder Gegenstand durchsichtig und unwirklich und die einzig wahrnehmbare Anwesenheit die Grenzenlosigkeit...   

In diesem Hause kann man alles Bekannte und Unbekannte finden. Abwesend ist nur der Hausherr, den bis jetzt noch niemand gesehen hat…  

Sevak Aramazd

(Aus dem Armenischen übersetzt vom Autor) 

© Sevak Aramazd